Hallo Welt: Was Welpen wirklich lernen müssen
Vertrauen & Selbstwirksamkeit bilden die Basis

Die kleine Lernwelt eines Welpen - wie dein Welpe lernen kann, alltagstauglich und entspannt die Welt zu erkunden.
Für die Lebenswelt eines Welpen bist du in der Rolle der Eltern, Sozialpartner, Erzieher und Lehrer und natürlich vieles mehr. Große Herausforderungen im Dschungel der Lernerfahrungen von tausenden unterschiedlichen Übungen und Situationen, die dein Welpe bewerkstelligen soll, stehen an.
Vorab erinnere ich gerne alle Welpenbesitzer daran, dass in der Regel ,, weniger mehr ist“ und unsere Erwartungshaltung an die Welpen häufig zu groß ist. Viele Welpen sind sehr schnell chronisch überfordert und stehen unter Dauerstress. Welpen benötigen für alle Lernbereiche ein gutes Lernklima, Konzentration und Energie, um eine gute Lernerfahrung machen zu können. Alle Situationen benötigen im Nachgang Verarbeitung und Aufbereitung im Gehirn des Welpen. Unsere Alltagssituationen und –Abläufe sind ein täglicher Lernprozess für die Welpen und fordern ihnen bereits eine Menge ab.
An vielen Tagen sind Welpen nur durch unseren Tagesablauf und die damit verbundenen Herausforderungen ausgelastet. Die Lernwelt eines Welpen sollte die folgenden Bereiche beinhalten:
-Ruhe und Gelassenheit in allen Lebenssituation (Zuhause, Garten, Außenbereich, ...)
-Vertrauensaufbau einer harmonischen Mensch-Hund Beziehung
-Aufbau einer gemeinsamen Kommunikation und Verlässlichkeit des Menschen zum Hund
-Erwünschtes Verhalten bestätigen, damit der Hund lernt, was richtig ist (vom Menschen erwünscht). Unerwünschtes Verhalten so nett wie
möglich unterbrechen und ein Alternativverhalten abfragen/trainieren
-Bedürfnisbefriedigung und Umgang mit der eigenen Frustration erlernen
-Alltagssituationen, Alltagsabläufe, unterschiedliche Umweltfaktoren, wie Umgebungen, Geräusche, verschiedene Untergründe etc.
-Allen anderen Sozialpartnern und Lebewesen (egal ob Mensch oder Tier) zu begegnen
Wie du siehst, fehlen Signale, wie ,,Sitz“, ,,Platz“, ,,Bleib“ und ,,Fuß“ in meiner Auflistung. Diese Verhaltensschemen sind nicht elementar in der Welpenzeit und sollten nachrangig im Jungehundealter aufgebaut werden. Oftmals verbraucht dies schon zu viel Energie und Aufmerksamkeit, um die wirklich wichtigen Lebenssituationen zu lernen und für das gesamte Leben eines Hundes aufzubauen.
Wenn dein Welpe die oben genannten Lernbereiche gut erlernt, dann habt ihr einen guten Grundstein gelegt und eine hervorragende Lernatmosphäre.
Die Erkundungsreise des Welpen sollte langsam und sondiert beginnen. Kleine Minuteneinheiten reichen vollkommen aus und dein Welpe sollte davor geschützt werden, nicht ständig und dauerhaft überfordert zu werden. Viele Erfahrungen macht dein Welpe ganz nebenbei und muss durch euch nur durch gutes Management und als vertrauensvoller Sozialpartner unterstützt werden.
Management bedeutet, dass unerwünschtes Verhalten gar nicht erst auftritt und macht einen Großteil der Welpenzeit aus. Ein Welpe, der von Anfang an gelernt hat, bei Begrüßungen alle vier Pfoten auf dem Boden zu lassen, wird i.d.R. später nicht mehr anspringen. Ein Welpe, der gelernt hat, mit einem Hund gut zu kommunizieren und dabei nicht von anderen gestört wird (wenigstens in der ersten Zeit), wird später auch gut kommunizieren können. In einer Hundegruppe, in der 5-10 Welpen gleichzeitig aufeinander losgelassen werden, ist genau dies nicht möglich.
Zudem lernt meist ein Teil der Gruppe, dass Mobben ok ist und ein anderer Teil der Gruppe, dass andere Hunde extrem aufregend oder gar doof sind, sofern die Bezugspersonen ihre Hunde nicht sehr gut im Blick haben und rechtzeitig unterbrechen.
In eurer Lernwelt steht in dieser Zeit vor allem im Vordergrund, euren Welpen richtig lesen zu lernen. Die Körpersprache deines Welpen hilft dir, für deinen Welpen eine vertrauensvolle und sichere Lernatmosphäre zu schaffen.
Natürlich ist es schön, einen Hund zu haben, der viele Signale kennt und ,,aufs“ Wort hört. Doch dies hat Zeit und es ist in keiner Weise förderlich, alle diese Signale schon in die Welpenzeit aufzubauen. Denkt daran, dass auch du eine Ausbildung oder Studium absolvieren musstest, um Profi in bestimmten Bereichen zu werden.
Abschließend zusammengefasst steht in der Welpenzeit im Vordergrund, eine gute Beziehung zu dir aufzubauen, dass ihr euch gegenseitig kennenlernt und mit viel Ruhe und Gelassenheit die Welt erkundet. Die Basis dafür ist Vertrauen!
Autorin: Tina Bunkofer

Ich bin Tina Bunkofer und lebe mit meinem Mann und meinem Rhodesian Ridgeback Simba in Bad Hersfeld. Seitdem Simba als Welpe in unserer Familie einen Platz gefunden hat, setzte ich mich intensiv mit dem Thema Hund und Hundeausbildung/-Hundetraining auseinander. Mein Rüde stellte mich immer wieder vor neue Herausforderungen, die wir gemeinsam als Team bewältigt haben. Inzwischen meistert er hervorragend unseren Alltag und wir haben unsere Leidenschaft für sinnvolles Spiel, Spaß und Beschäftigung gefunden. Mein Wissen gebe ich heute als Hundetrainerin bei Fairbindung weiter.
weitere Blogartikel findest Du hier:
Fairbindung's-Blog (fairbindung-mensch-hund.de)
Bist du in unserer Nähe, komm in unsere Welpenkurse, welche auf dem neusten Stand der Wissenschaft basieren und mit denen du eine super Grundlage legst für euer harmonisches Zusammenleben.
Welpen-& Junghundetraining (fairbindung-mensch-hund.de)
Bist du nicht in unserer Nähe, gibt es auch online die Möglichkeit, via Zoom gutes Welpentraining zu absolvieren - zeitlich & räumlich unabhängig :-)
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Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten auch für Welpen für zuhause findest Du hier:
Lebenslust statt Lebensfrust - Beschäftigungen im Hundetraining (fairbindung-mensch-hund.de)
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