Urlaub mit Hund - was es zu beachten gilt
Urlaub mit Hund = Entspannung für alle?

Der Sommer steht bevor und alle fahren nach der langen Corona Zeit wieder in die Ferne.
Urlaub ist für den Hund erstmal keine entspannte Angelegenheit wie für uns Menschen. Mit einem Urlaub reißen wir die Hunde aus ihrer gewohnten Umgebung und erwarten von ihnen, sich schnell auf neue Gegebenheiten einzulassen. Der Hund wird von jetzt auf gleich in eine neue Welt geworfen.
Hat dein Hund zudem noch größere problematische Baustellen oder Verhaltensauffälligkeiten, solltest du sehr genau abwägen, ob die Mitnahme von deinem Hund in den Urlaub sinnvoll ist. Die Grundbedingung für einen gemeinsamen Urlaub sollte sein, dass dein Hund keine Probleme mit dem Autofahren hat, er auch mal mindestens ein kurzes Zeitfenster alleine sein kann und sich auf neue Umgebungen gut einstellen kann. Manchmal kann es klüger sein, den Hund in seiner gewohnten Umgebung mit einer Betreuung zu lassen oder eine gute Betreuung zu suchen.
Bevor du deinen Urlaub planst, solltest du die Gegebenheiten prüfen. Fährst du ins Ausland, ist es dringend erforderlich, die Einreisebestimmungen und Bestimmungen vor Ort für einen Hund und seine Rasse zu lesen. Einige Länder oder Regionen haben bereits eine Mitführpflicht eines Maulkorbs. Auch sind durchgeführte und eingetragene Entwurmung vor Einreise keine Seltenheit mehr. Grundimmunisierung und eine gültige Tollwutimpfung sind immer Pflicht! Beachte, dass eine Tollwutimpfung mindestens drei Wochen vor Abreise verabreicht werden muss, da sonst kein ausreichender Schutz besteht – ohne diese Frist darfst du nicht einreisen.
Wir fahren häufig entweder im Camper mit Hund weg oder ins Ferienhaus/in die Ferienwohnung. Dabei achte ich immer besonders darauf, dass Treppen und Bodenbeläge für meinen Hund begehbar sind. Schaue dir den neuen Wohnraum für deinen Hund genau an und überlege, ob dein Hund diese Gegebenheiten schaffen kann. Es ist das Schlimmste, wenn der Hund 7-14 Tage Stress oder gar Ängste aufgrund der Grundbedingungen hat. Alle Faktoren drumherum sind für die Hunde bereits Aufregung genug. Im Camper gestaltet sich alles ein wenig leichter für meinen Hund, da durch die gute Vorgewöhnung darin, dies für ihn unser kleines fahrendes Mini-Zuhause ist.
Ich persönlich wappne mich für jede Eventualität und versuche für meinem Hund ein wenig Zuhause mitzunehmen. Meine Standartpackliste sieht in der Regel, wie folgt aus:
-EU- Heimtierpass
-Schlaf- und Ruheplatz des Hundes (+ klappbare bekannte Hundebox = unsere Sicherheitszone)
-Futter für alle Tage, unsere Leckerli-Hitliste, Kauartikel, 5 Liter Kanister mit Wasser fürs Auto
-Schleckmatte, KONG und mind. zwei Spielzeuge
-Geschirr, Halsband, Führleine, Schleppleine, Bodenhaken
-Maulkorb
-Erste Hilfe Tasche, Medikamente und Reiseapotheke mit Notmedikamenten für meinen Hund
-Näpfe
-Je nach Wetterlage und Ziel: Bademantel/ Wintermantel
-Ruhedecke für unterwegs
-Decken zum Abdecken von Möbeln, da mein Hund zum einen ins Bett und aufs Sofa darf und zweitens um unseren häuslichen Geruch mit in die Gegebenheiten des Urlaubs zu bringen.
Mein Hund bekommt durch das Packen immer schon mit, dass etwas im Argen ist. Ich versuche ihn bei diesem Prozess immer so gut wie möglich mitzunehmen. Er darf mir beim Packen zuschauen und begleiten. Gerade wenn ich seine eigenen Sachen packe, machen wir das spielerisch gemeinsam. Da darf er gerne auch mal einzelne Gegenstände apportieren und in seinen ,,Koffer“ packen.
Nebenbei muss die Fahrt zum Urlaubsort gut durchdacht und geplant werden. Je nach Strecke planen wir dazwischen Pausen, einen längeren Spaziergang oder sogar Übernachtungen ein.
Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann es in den Urlaub gehen. Am Reisetag gehen wir eine große ausgiebige Gassirunde ohne große Aufregung, so dass mein Hund die Fahrt über zum Entspannen und Schlafen nutzen kann. Schläft mein Hund die ganze Zeit durch, wecke ich ihn nicht.
Am Urlaubsort angekommen, darf mein Hund das neue Zuhause erkunden. Und solange er nichts zerstört, darf mein Hund dies auf seine Art und Weise machen. Er darf alles beschnüffeln, anschauen und begehen. Ich richte ihm seine Schlaf- und Ruheplätze ein. Erst wenn mein Hund entspannt im Wohnraum angekommen ist und eigenständige seine Plätze aufsucht, bekommt er von mir ggf. weitere Eindrücke zugemutet. Der erste Tag steht bei uns immer unter dem Thema Ankommen und da passiert außer ein/zwei kleinere Spaziergänge nicht mehr viel. Am ersten Tag bleibe ich immer bei meinem Hund und gebe ihm Sicherheit in unserem neuen Zuhause für die nächsten Tage. Mein Hund hat keinerlei Probleme mit dem Alleinbleiben, trotzdem sehe ich es als Notwendigkeit, meinen Hund mit Social Support den ersten Tag am Urlaubsort zu 100% zu unterstützen. Haben wir eine regelmäßige Reinigung in der Unterkunft, bestelle ich diese ab und verzichte auf die Zimmerreinigung. Dies hat für mich verschiedene Gründe, zum einen möchte ich nicht, dass mein Hund (wenn er allein ist) auf eine unbekannte Person trifft und zum anderen sollen die Plätze meines Hundes nicht sauber gemacht werden.
Alle Tage im Urlaub achte ich auf eine gute Struktur für meinen Hund. Ich versuche den Tag mit Aktivitäts-, Ruhe- und Essenszeiten im gleichen Rhythmus wie Zuhause zu belassen. Mein Hund benötigt im Urlaub über das Maß Ruhe, da die vielen Eindrücke von ihm verarbeitet werden müssen.
Auf diese Weise konnten wir in den vergangenen Jahren mit Hund die schönsten Reisen machen. Jedoch finde ich es grausam zu sehen, wie manche Menschen ihre Hunde einfach den Bedingungen des Urlaubs aussetzten. Viele Hunde sind total gestresst, werden dauerhaft in unangenehme Situationen gebracht, finden keine Ruhe und sind stark verunsichert. Urlaub für Mensch und Hund bedeutet eben auch, sich auf die Emotionen des Hundes und seine innerlichen Wünsche zu Urlaub einzulassen. Klar bedeutet dies einen anderen Urlaub, wie wenn ich allein reisen würde. Solltest du auf die Bedürfnisse des Hundes im Urlaub keine Rücksicht nehmen wollen, dann ist das überhaupt nicht schlimm. Suche dir für deinen Hund/für deine Hunde in diesem Fall eine gute Betreuung oder Pension.

Fairbindung's-Blog (fairbindung-mensch-hund.de)
Ein weiterer Beitrag zum Thema Auszeit mit Hund oder ohne findest du hier:
Qualitätszeit mit meinem Hund - Beschäftigungen im Hundetraining (fairbindung-mensch-hund.de)
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