Brigitte Zwengel - Inhaberin

Ich bin Brigitte,


50 Jahre alt und hauptberufliche Hundetrainerin und Verhaltenstherapeutin. Zusammen mit meiner Familie und unseren Tieren, drei Hunden, einer Katze und 4 Hühnern, wohne ich in Alheim.

Mit Pancho - meinem ersten Hund - habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Allerdings stellt er mich jeden Tag vor neue Herausforderungen, die ich mittlerweile gerne annehme. Ich lerne seitdem jeden Tag mehr über mich und über die Auswirkungen meiner Handlungen auf das Verhalten von Hunden.

Aber der Anfang war alles andere als einfach. 

Pancho zog mich wie wild durch die Gegend, bellte alles Mögliche an. Er entfernte sich von uns, wenn er im Freilauf war und ging dann auch einmal Rinder hüten und kam nicht mehr zurück. Das war mir sehr peinlich, denn egal, was ich tat, mein Hund reagierte nicht. 

Hunde- und Menschenbegegnungen, selbst auf weite Entfernung, waren für Pancho ein Greuel, Pancho hing laut bellend in der Leine, er war nicht mehr ansprechbar. 

Alleine zu Hause bleiben ging gar nicht, kaum waren wir nur fünf Minuten weg, hatte er in der Zwischenzeit den Boden um die Tür herum samt Leisten herausgerissen. 

Zuhause fing er bei jedem Geräusch an zu bellen, auch wenn wir da waren. Wollte ich Pancho anfassen, fing er an zu kreiseln und zog sich die Haare aus der Schwanzspitze. Dabei hieß es doch in der Beschreibung, Pancho möchte in den Schlaf gekrault werden.

So prallten Wunschvorstellung und Realität heftig aufeinander. Pancho hatte ganz viele "Baustellen" mitgebracht.

Ich ging in verschiedene Hundeschulen, doch so wollte ich mit meinem Hund nicht umgehen.

Durch Pancho bin ich zur Hundetrainerausbildung gekommen. Ich wollte verstehen, warum sich mein Hund so verhält und ihm helfen. Dass es ihm damit nicht gut ging, war mir bereits klar.

Bei der ATN-Ausbildung liegt der Fokus der Hundeerziehung auf positiver Verstärkung. Deshalb suchte ich damals mit Pancho nach einer Hundeschule, die auch nach diesen Standards arbeitet: ohne ein Rucken an der Leine, ohne harten Ton oder sonstigem negativem Umgang. 

Ich bin davon überzeugt, dass man auf den Einsatz von Strafe bzw. Gewalt in der Hundeerziehung verzichten kann. Leider gibt es hier im Umkreis nur sehr wenige Hundeschulen, die überwiegend mit positiver Verstärkung arbeiten und so fuhr ich jede Woche einen langen Weg. In dieser Hundeschule bekam ich die Chance, ein Praktikum zu absolvieren und später als Co-Trainerin zu arbeiten. 

Dank der Ausbildung verstand ich immer mehr, warum Pancho sich so verhielt und ab da ging es deutlich voran. Zuerst schauten wir nach den Schmerzen und die Schilddrüsen wurde eingestellt, danach lernte er an lockerer Leine zu laufen, in meinem Radius zu bleiben und auf mich zu achten. 

Menschen und Hunde wurden für ihn immer weniger gruselig und Geräusche wurden zwar wahrgenommen, ängstigten ihn aber nicht mehr so sehr. Ohne die Schmerzen ließ er sich nun auch endlich anfassen. Er ist nach wie vor mein Traumhund - auch wenn er nicht perfekt ist. Aber das bin ich ja auch nicht. 

Als ich dachte, dass Pancho nun soweit "fertig" ist, zog Foxi ein. Laut Beschreibung eine souveräne erwachsene Hündin, auch sie kam aus dem Auslandstierschutz - erst als Pflegestelle, um zu schauen, ob es passt. 

Leider brachte auch sie viele Ängste mit, wie sich nach und nach herausstellte. Zuhause wollte sie nicht ins Haus, sie wollte auch keine Treppen steigen, ich schlief die ersten Nächte im Keller.  

Sie mochte nicht mal 10 Sekunden alleine bleiben, ohne sich lautstark bemerkbar zu machen, sie ließ niemanden aufs Grundstück, geschweige denn in die Wohnung. Männer mochte sie gar nicht, andere Hunde auch nicht. 

Sie verbellte alles, was ihr Angst machte, bei einer Bewegung auf sie zu wäre sie nach vorne gegangen, selbst ein Stift in meiner Hand war schlimm für sie. 

So fing ich auch mit ihr ganz von vorne an, und was bei Pancho bisher schon klappte, war auf einmal dank Pubertät und Stimmungsübertragung weg. Beide haben sich gegenseitig in ihrer Unsicherheit verstärkt. 

Ohne meine Ausbildung, die ich bereits beendet hatte, hätte ich spätestens zu diesem Zeitpunkt kapituliert.

Doch mein Ehrgeiz war geweckt, die neuen (oder alten) Probleme zu bearbeiten. Und so lernen meine Hunde und ich jeden Tag Neues dazu und ich verstehe heute die anderen Hundebesitzer sehr gut, wenn sie verzweifelt sind und nicht weiterkommen bei Verhaltensauffälligkeiten ihrer Hunde.

Daher möchte ich nun mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben und das macht mir so viel Spaß, dass ich mich 2017 mit einer eigenen Hundeschule im Kreis Hersfeld-Rotenburg selbständig gemacht habe. 

Die Erlaubnis nach § 11 TSchG, um als Hundetrainerin selbstständig arbeiten zu dürfen, liegt vor.
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